Erschienen in:
01.01.2015 | Originalien
Sprachdiagnostik im Vorschulalter
Analyse aktueller Testverfahren für Kinder im Alter zwischen 4 und 5 Jahren
verfasst von:
J. Melzer, M.Sc., J.-K. Rißling, F. Petermann
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Zur Diagnosestellung einer umschriebenen Entwicklungsstörung des Sprechens und der Sprache (USES) existieren verschiedene Verfahren. Bevorzugt werden oft Screenings, da sie ökonomisch sind und die schnelle Einschätzung der Fähigkeiten eines Kindes ermöglichen. Für eine angemessene Sprachdiagnostik entsprechend den Forderungen der S2k-Leitlinie „Diagnostik von Sprachentwicklungsstörungen (SES) unter Berücksichtigung umschriebener Sprachentwicklungsstörungen (USES)“ reicht ein Screeningverfahren nicht aus. Die differenzierte Diagnosestellung sollte anhand der Überprüfung aller sprachsystematischen Ebenen sowohl auf rezeptiver als auch expressiver Ebene mithilfe standardisierter und normierter Testverfahren erfolgen, die den psychometrischen Standards entsprechen.
Ziel der Arbeit
In der vorliegenden Studie werden daher 4 Sprachentwicklungstests für Kinder im Vorschulalter hinsichtlich ihrer Gütekriterien untersucht.
Material und Methode
Es wurden standardisierte Verfahren ausgewählt, die die sprachlichen Kompetenzen von Kindern im Alter von 4 bis knapp 6 Jahren erfassen.
Ergebnisse
Keines der untersuchten Testverfahren erfasst alle, für die Diagnosestellung geforderten, sprachlichen Ebenen. Außerdem werden die Gütekriterien häufig nur teilweise oder mangelhaft erfüllt.
Schlussfolgerung
Die Forderungen, die an ein Testverfahren zur Diagnosestellung einer USES nach der interdisziplinären S2k-Leitlinie gestellt werden, sind von den ausgewählten Verfahren nur teilweise erfüllt. Für die valide Diagnosestellung ist somit der Einsatz weiterer Verfahren notwendig bzw. eine Überarbeitung der bestehenden Tests erforderlich.