Erschienen in:
01.10.2008 | Originalien
Stationäre evozierte Potenziale des auditorischen Systems
Ein Methodenvergleich
verfasst von:
Dr. S. Liebler, S. Hoth, P.K. Plinkert
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 10/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die objektive Hörschwellenbestimmung beim Kind gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Audiologie. Wegen gravierender Unzulänglichkeiten der bisher hierfür eingesetzten Methoden (BERA, CERA) muss nach methodischen Verbesserungen gesucht werden. Einen erfolgversprechenden Ansatz stellen möglicherweise die „amplitude modulation following responses“ (AMFR) dar. Diese objektiven Reizantworten weisen im Gegensatz zu den konventionellen transienten akustisch evozierten Potentialen eine hohe Frequenzspezifität auf und lassen Aussagen über das Hörvermögen im Tieftonbereich zu.
Probanden und Methoden
Ziel unserer Studie war die Objektivierung der Hörschwelle bei normalhörenden Probanden unterschiedlichen Alters. Als subjektiver Kontrolltest erfolgte eine Tonaudiometrie, als objektive Tests die Messung von AMFR (mit 2 verschiedenen Geräten und unterschiedlichen Parametern) sowie die CERA („cortical electric response audiometry“). Die Tests wurden bzgl. der Genauigkeit der Hörschwellenbestimmung verglichen und auf Praktikabilität untersucht.
Ergebnisse
Bei den AMFR zeigten sich z. T. große Abweichungen zwischen subjektiver Hörschwelle und objektiv bestimmter Reizantwortschwelle, wobei die kleinsten Abweichungen bei niedrigen Frequenzen auftraten. Bezüglich der Genauigkeit der Hörschwellenbestimmung war die CERA den AMFR überlegen.
Fazit
Trotz der teilweise großen Abweichungen der durch die AMFR ermittelten objektiven Schwellen halten wir die Methode dafür geeignet, Lücken in der objektiven Hörschwellenbestimmung, zumindest im Bereich niedriger Frequenzen, zu schließen.