Erschienen in:
01.09.2014 | Leitthema
Stellenwert der Multidetektor-CT bei Polytrauma
verfasst von:
PD Dr. U. Linsenmaier, L.L. Geyer, M. Körner, M. Reiser, S. Wirth
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 9/2014
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Die Diagnostik komplexer Mehrfachverletzungen ist eine Herausforderung für die moderne radiologische Notfalldiagnostik. Eine umfassend angelegte, frühe und präzise radiologische Diagnostik ist entscheidend für eine prioritätenorientierte und zeitnahe Therapie mit dem Ziel, potenziell lebensbedrohliche Verletzungen frühzeitig zu erkennen und adäquat zu behandeln.
Radiologische Standardverfahren
Die Basisdiagnostik triagiert zur Sofortoperation und besteht unverändert aus einer fokussierten Ultraschalluntersuchung (Focused Assessment with Sonography for Trauma, FAST) und Projektionsradiographie (CR), meist limitiert auf eine einzelne Thoraxaufnahme.
Methodische Innovationen
Die Multidetektor-CT (MDCT) hat sich als standardisierte frühe Ganzkörper-CT („whole-body“, WBCT) etabliert; die Detektionsrate von Verletzungen ist herausragend und die Überlebenswahrscheinlichkeit verbessert sich um 20–25 %. Die räumliche und zeitliche Auflösung wurde verbessert und die Untersuchungszeit erheblich verkürzt. Die Dosisexposition ist auch bei einmaliger Akutanwendung nicht unerheblich, durch moderne Scannertechnologie und Dosisreduktion, einschließlich der iterativen Bildrekonstruktion, konnte eine Dosisreduktion von bis zu 40 % erreicht werden. Die zahlreichen Bilder der WBCT müssen prioritätenorientiert hergestellt, befundet und archiviert werden, zur schnellen Diagnostik bietet sich das „volume image reading“ (VIR) an.
Bewertung/Schlussfolgerung
Die moderne WBCT wir bei Polytrauma früh, umfassend und individuell adaptiert durchgeführt, dabei verbessert die WBCT die Überlebenswahrscheinlichkeit um 20–25 %.