Erschienen in:
01.10.2014 | Leitthema
Tumoren der Nebennieren
Prinzipien der Bildgebung und Differenzialdiagnosen
verfasst von:
Dr. C. Degenhart
Erschienen in:
Die Radiologie
|
Ausgabe 10/2014
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Zusammenfassung
Klinisches/methodisches Problem
Raumforderungen der Nebennieren sind häufig und werden überwiegend inzidentell nachgewiesen. Seltener wird bei einer bereits bekannten endokrinologischen Erkrankung eine radiologische Diagnostik zur Lokalisation eines funktionellen Tumors gezielt durchgeführt. Grundlegend ist die Unterscheidung von Adenomen der Nebennieren und nichtadenomatösen Raumforderungen.
Methodische Innovationen
Adenome zeigen im Nativ-CT eine niedrige Dichte sowie ein rasches „wash-out“ in Kontrastmitteluntersuchungen. Im MRT sind Adenome durch ein im Vergleich zur In-phase-Untersuchung niedrigeres Signal in der Opposed-phase-Untersuchung charakterisiert.
Leistungsfähigkeit
Der Literatur zufolge spricht eine native Dichte innerhalb einer adrenalen Raumforderung von höchstens 10 Hounsfield Units (HU) mit 98 % Spezifität und 71 % Sensitivität für das Vorliegen eines Adenoms. Die Sensitivität der MRT zum Nachweis von Adenomen ist im Vergleich zur CT etwas höher. Manche nichtadenomatöse Raumforderungen wie Zysten oder Myelolipome sind anhand pathognomonischer Befunde eindeutig nachweisbar.
Bewertung
In der Regel ist eine sichere Einordnung einer adrenalen Raumforderung, insbesondere hinsichtlich der endokrinen Funktion, nur in Zusammenschau mit klinischen und laborchemischen Parametern möglich.
Empfehlung für die Praxis
Eine CT-Untersuchung zur Beurteilung einer Nebennierenraumforderung sollte mit einer nativen Untersuchung beginnen, ggf. ergänzt durch eine Untersuchung des Kontrastmittel-“wash-out“. Wesentliche Bestandteile eines adrenalen MRT-Untersuchungsprotokolls sind die In- und Opposed-phase-Sequenzen.