Erschienen in:
01.01.2016 | Übersichten
Urologische Aspekte bei Patienten mit Leberzirrhose
verfasst von:
A. Friedl, MD, R. Schwarzer, J. Schneeweiss, C. Brössner
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 1/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Patienten mit Leberzirrhose (LZ) sind multimorbid und haben urologische Erkrankungen, die häufiger auftreten als in der Normalbevölkerung. Die kurze Lebenserwartung und der schlechte Allgemeinzustand erschweren Diagnostik und Therapie. Da die LZ-Prävalenz weiterhin steigt, ist mit einer Zunahme dieser Patientengruppe auch in der urologischen Praxis/Klinik zu rechnen.
Thema
Bisher existieren wenige Studien, die urologische Erkrankungen bei LZ-Patienten in ihrer Prävalenz und diagnostischen/therapeutischen Herausforderung beschreiben. LZ-Patienten haben veränderte PSA-Ausgangswerte, welche beim PSA-Monitoring in der Prostatavorsorge berücksichtigt werden müssen. Außerdem liegen die Erschwernisse in der Diagnostik und Therapie von Blasenentleerungsstörungen, urogenitalen Infektionen/septischen Zustandsbildern, Hypogonadismus, erektiler Dysfunktion und urologischen Malignomen, obgleich der Einsatz von invasiven/tumorchirurgischen Interventionen vom Schweregrad der LZ abhängig ist und sichere operative Zugangswege vorzuziehen sind.
Schlussfolgerung
Die LZ ist prävalenztechnisch weltweit im Vormarsch, doch wird durch den oftmals schlechten Performancestatus dieser Patienten die Diagnostik und Therapie von urologischen Erkrankungen erschwert.