Erschienen in:
01.10.2013 | Leitthema
VEGF-Inhibitoren im Rahmen vitreoretinaler Eingriffe
verfasst von:
Prof. Dr. N. Feltgen, A. Stahl
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 10/2013
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Zusammenfassung
„Vascular-endothelial-growth-factor“ (VEGF)-Inhibitoren werden bei immer mehr Indikationen eingesetzt. Außerhalb der klassischen Anwendungsgebiete der exsudativen Makuladegeneration und des Makulaödems werden sie mittlerweile auch als Off-label-Therapie zur Unterstützung einer panretinalen Laserkoagulation oder als Vorbereitung eines vitreoretinalen Eingriffs bei ischämischer Retinopathie angewandt. Bei vitreoretinalen Eingriffen erfolgt die Anti-VEGF-Behandlung dabei meist wenige Tage vor der Vitrektomie, um die Operationsbedingungen zu verbessern. Zur Unterstützung einer konventionellen, panretinalen Laserkoagulation kann die Injektion dagegen konsekutiv oder parallel zur Laserung erfolgen. Nach wie vor ist aber auch mit dem Einsatz von VEGF-Inhibition in fast allen Fällen eine thermische Koagulation der peripheren Netzhaut unerlässlich. Die größte Gefahr der Anwendung von VEGF-Inhibitoren bei ischämischer Retinopathie besteht darin, dass eine traktiv wirksame Proliferationsmembran unterschätzt oder übersehen wird und sich nach der Injektion durch Kontraktion der Membran eine Traktionsamotio entwickelt. Der vorliegende Beitrag fasst den aktuellen Wissenstand zur Anwendung von VEGF-Inhibitoren bei vitreoretinalen Eingriffen zusammen, weist aber auch auf die teilweise geringe Evidenz der zur Verfügung stehenden Daten hin und belegt somit die Notwendigkeit für weitere groß angelegte Studien.