Erschienen in:
01.08.2010 | Trends und Medizinökonomie
Verbesserung der Teamkompetenz im OP
Trainingsprogramme aus der Luftfahrt
verfasst von:
Prof. Dr. C.E. Schmidt, MPH, F. Hardt, J. Möller, B. Malchow, K. Schmidt, M. Bauer
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 8/2010
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Zusammenfassung
Das Thema Prozessmanagement im Krankenhaus hat in den vergangenen Monaten besondere Aufmerksamkeit erlangt. Dazu haben u. a. Presseberichte über medizinische Behandlungsfehler beigetragen. Als Folge sind verstärkt Instrumente des Risikomanagements (z. B. „clinical incident reporting“) im Krankenhaus zur Anwendung gekommen. Diese Instrumente haben jedoch mindestens einen Mangel. Der „Faktor Mensch“, der eine häufige Fehlerursache darstellt, wird von diesen Instrumenten eher am Rande angesprochen. In der Luftfahrtindustrie gilt es ebenfalls, Fehler zu vermeiden. Auch hier entscheidet häufig der „Faktor Mensch“ über Erfolg und Misserfolg einer erbrachten Dienstleistung. Aus diesem Grund wurde das „crew resource management“ (CRM) entwickelt. Im Rahmen des Umzugs in einen Klinikneubau ergab sich die Gelegenheit, Erkenntnisse aus dem CRM für die Optimierung klinischer Abläufe zu nutzen. Dazu wurden 2 Ansätze verfolgt: 1) Abläufe mit Risikopotenzial wurden als „standard operating procedure“ (SOP) definiert, visualisiert und mit den Mitarbeitern in der neuen Arbeitsumgebung simuliert. 2) Methoden des CRM wurden allen Leitungskräften vorgestellt, mit ihnen trainiert und mithilfe von Fragebogen evaluiert. Drei Viertel der leitenden Mitarbeiter beurteilten das Training mit sehr gut. Als Erfolgsfaktoren wurden herauskristallisiert: Kommunikation in Krisensituationen, Erkennung und Gegenmaßnahmen für individuelle Fehler und Fallbeispiele für gutes Teamwork. Die Kombination beider Ansätze kann das Prozessmanagement spürbar verbessern und damit einen Beitrag zur Verbesserung der Patientensicherheit liefern.