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Erschienen in: Der Nervenarzt 5/2013

01.05.2013 | Einführung zum Thema

„Verhaltenssüchte“

Neue Aufgaben für Psychiater und Psychotherapeuten?

verfasst von: Prof. Dr. K. Mann

Erschienen in: Der Nervenarzt | Ausgabe 5/2013

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Auszug

Der Verlust der Kontrolle über das eigene Konsumverhalten ist wesentliches Merkmal einer Sucht. Darauf bezieht sich das englisch/französische Wort „addiction“. Es kommt von „addicere“ und meint im übertragenen Sinne so etwas wie „Versklavung“. Im Niederländischen heißt Sucht auch heute noch „verslaving“. Die Amerikaner sprechen von einem „Kidnappen“ des Gehirns. Der deutsche Begriff „Sucht“, abgeleitet von „siech“, beschreibt ein weiteres entscheidendes Merkmal von Abhängigkeit und Sucht, nämlich den erheblichen Krankheitswert mit zum Teil gravierenden psychischen und somatischen Komorbiditäten und einer massiv reduzierten Lebenserwartung. Diese Problematik, z. B. bei der Tabakabhängigkeit, als“Lifestyle“ abzutun, wie seitens der Krankenkassen in der Auseinandersetzung um die Kostenerstattung für Raucherentwöhnung, ist wissenschaftlich widerlegt und grenzt an Zynismus. …
Metadaten
Titel
„Verhaltenssüchte“
Neue Aufgaben für Psychiater und Psychotherapeuten?
verfasst von
Prof. Dr. K. Mann
Publikationsdatum
01.05.2013
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Der Nervenarzt / Ausgabe 5/2013
Print ISSN: 0028-2804
Elektronische ISSN: 1433-0407
DOI
https://doi.org/10.1007/s00115-012-3717-0

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