Erschienen in:
01.06.2013 | Originalien
Verletzungsrisiko von Kinderfingern in automatischen Scheibenschließanlagen von Kraftfahrzeugen
verfasst von:
Dr. B. Hohendorff, C. Weidermann, P. Pollinger, K.J. Burkhart, M.A. Konerding, K.-J. Prommersberger, P.M. Rommens
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 6/2013
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Zusammenfassung
Hintergrund
Diese Studie untersucht die Größendimensionen von Kinderfingern zwischen Fensterscheibe und Dichtungseinlauf von Kraftfahrzeugseitentüren bei 4 mm Öffnungsweite im Hinblick auf das Risiko von Einklemmverletzungen automatischer Scheibenschließanlagen.
Material und Methoden
Bei 160 Kindern wurden in einer Querschnittsuntersuchung die Fingerdurchmesser am Grund-, Mittel-, Endglied sowie Mittel- und Endgelenk der rechten Hand ermittelt. Es wurden 6 unterschiedliche, repräsentative technische Querschnittszeichnungen von Dichtungseinläufen und Fensterscheiben bei 4 mm Öffnungsweite von aktuellen Kraftfahrzeugseitentüren in korrekten Größenproportionen und Lagebeziehungen zueinander in ein Koordinatensystem gezeichnet. Die tatsächlichen Weiten zwischen Scheibe und Dichtungseinlauf wurden ausgemessen und hierzu die Durchmesser der Kinderfinger in Relation gesetzt.
Ergebnisse
Nahezu alle Fingerglieder und -gelenke passten bei einer Öffnungsweite von 4 mm in die größte tatsächliche Weite einer Dichtung von 18 mm.
Schlussfolgerung
Die Europäische Richtlinie 74/60/EWG ist in ihrer aktuellen Form ungeeignet Verletzungsrisiken von Kinderfingern zwischen Fensterscheibe und Dichtungseinlauf automatischer Scheibenschließanlagen von Kraftfahrzeugen trotz Einklemmschutzfunktion sicher auszuschließen.