Erschienen in:
01.06.2013 | Originalien
Behandlungskosten in der Kreuzbandchirurgie
Therapiebezogene Kostenträgerrechnung an einem Universitätsklinikum
verfasst von:
Dr. E.V. Geiger, MBA, H.L. Laurer, H. Jakob, J.M. Frank, I. Marzi
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 6/2013
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Komplexe Eingriffe am Kniegelenk, wie die Ersatzplastik des vorderen Kreuzbandes (VKB) in Zweibündeltechnik, werden bisher nicht explizit im DRG-System („diagnosis related groups“) berücksichtigt. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, eine Kostenträgerrechnung zu erstellen und zu evaluieren, wie hoch der Deckungsbeitrag der VKB-Ersatzplastik in Ein- bzw. Zweibündeltechnik ist.
Patienten und Methoden
In der Einbündeltechnik (Gruppe A) wurden 30 Fälle und 21 Patienten in der Zweibündeltechnik (Gruppe B) versorgt. Ermittelt wurden die Personal-, Material- und Implantatkosten. Berücksichtigt wurden ferner die Gemeinkosten für den nichtmedizinischen Bereich und die medizinische Infrastruktur.
Ergebnisse
Alle Fälle mündeten in die DRG I30Z „komplexe Eingriffe am Kniegelenk“. Für 2008 ergab sich ein Erlös von 2996,65 EUR und für 2009 von 3120,35 EUR. Unter Berücksichtigung der Kosten lag der Deckungsbeitrag 2008 und 2009 in Gruppe A bei 592,42 EUR bzw. 716,12 EUR. In der Gruppe B ergab sich ein weitaus geringer Erlös von 314,68 EUR respektive 438,38 EUR.
Schlussfolgerung
Die VKB-Ersatzplastik in Doppelbündeltechnik kann im stationären Bereich nur durch eine drastische Einsparungen (Reduktion der Liegedauer, Einsparungen bei den Implantatkosten und Optimierung der Schnitt-Naht-Zeit) kostendeckend durchgeführt werden. Zudem ist eine Überarbeitung des Relativgewichts erforderlich.