Erschienen in:
01.10.2015 | Pro und Kontra
Vorhofohrverschluss bei Vorhofflimmern? Pro
verfasst von:
PD Dr. K.G. Häusler, U. Landmesser, M. Endres
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 10/2015
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Auszug
Etwa jeder fünfte ischämische Schlaganfall ist durch Vorhofflimmern bedingt, wobei offenbar ca. 90 % aller linksatrialen Thromben im linken Vorhofohr gebildet werden [
1]. Zwar ist mittels oraler Antikoagulation eine hocheffektive Schlaganfallprävention möglich, jedoch wird aufgrund einer Vielzahl von Gründen ein relevanter Patientenanteil nicht dauerhaft antikoaguliert [
2,
3,
4]. Schlaganfallpatienten mit Vorhofflimmern, die keine orale Antikoagulation einnehmen, erleiden im Verlauf von 5 Jahren mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 50 % einen weiteren Schlaganfall, wonach etwa die Hälfte der Betroffenen innerhalb eines Jahres verstirbt. Daher sind die Autoren der Meinung, dass mit dem endovaskulären Verschluss des linken Vorhofohrs für gut ausgewählte Patienten mit Vorhofflimmern, einem relevanten Schlaganfallrisiko, einem hohen Blutungsrisiko und einer
absoluten Kontraindikation für eine langfristige Antikoagulation eine wichtige Therapieoption zur Verfügung steht [
5]. In diesem Zusammenhang sind unter anderem (junge) Patienten mit lobär gelegener Hirnblutung, Stammganglienblutung bei nicht suffizient einstellbarem arteriellen Hypertonus, zerebraler Amyloidangiopathie, rezidivierenden gastrointestinalen Blutungen sowie Patienten mit Dialysepflichtigkeit oder terminaler Niereninsuffizienz zu nennen. …