Erschienen in:
01.11.2011 | Hauptreferate
Vorläuferläsionen des Endometriumkarzinoms
Diagnostik und Molekularpathologie
verfasst von:
Prof. Dr. S. Lax
Erschienen in:
Die Pathologie
|
Sonderheft 2/2011
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Zusammenfassung
Für Endometriumkarzinome sind 2 Vorläuferläsionen bekannt: Die häufigen endometrioiden Adenokarzinome (Typ-1-Karzinome) entwickeln sich aus einer atypischen Endometriumhyperplasie, seröse und z. T. klarzellige Karzinome (Typ-2-Karzinome) aus einem intraepithelialen Karzinom („endometrial intraepithelial carcinoma“, EIC). An der atypischen Hyperplasie, die ein Progressionspotenzial von bis zu 40% aufweist, wird eine schlechte Reproduzierbarkeit kritisiert. Eine bessere Reproduzierbarkeit bietet das Konzept der „endometrial intraepithelial neoplasia“ (EIN), dessen Kategorien aber nicht exakt mit jenen der World-Health-Organization(WHO)-Klassifikation der Endometriumhyperplasie übereinstimmen. Die EIN umfassen den Großteil der atypischen Hyperplasien, aber auch etwa die Hälfte der komplexen Hyperplasien ohne Atypien. Selten kann die atypische Hyperplasie mit einem sekretorischen oder muzinösen Zelltyp assoziiert sein, mögliche Vorläufer der sekretorischen bzw. muzinösen Karzinome. Durch eine lang dauernde, hochdosierte Gestagentherapie bilden sich bis zu zwei Drittel der atypischen Hyperplasien vollständig zurück. Immunhistochemisch unterscheiden sich atypische Hyperplasie bzw. EIN durch häufige PTEN bzw. Pax-2-Negativität vom EIC mit seiner hochgradigen p53-Reaktivität und hohem Ki67-Färbeindex.