Erschienen in:
01.04.2015 | Originalien und Übersichten
Wasserpfeifenkonsum (Shisha-Rauchen) bei Jugendlichen in Deutschland
Ergebnisse der KiGGS-Studie – Erste Folgebefragung (KiGGS Welle 1)
verfasst von:
Dr. Benjamin Kuntz, T. Lampert, KiGGS Study Group
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 4-5/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts hat sich das Rauchen von Wasserpfeifen (Shishas) weltweit zu einem neuen Jugendtrend entwickelt. Obwohl auch diese Art des Tabakkonsums der Gesundheit erheblich schadet, existieren in Deutschland nur wenige Studien hierzu.
Ziel
Untersucht wird die Verbreitung des Wasserpfeifenkonsums bei 12- bis 17-jährigen Jugendlichen. Dabei soll neben möglichen Alters- und Geschlechtsunterschieden erstmals für Deutschland auch der Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Status und dem Wasserpfeifenkonsum von Jugendlichen analysiert werden.
Methodik
Die Daten stammen aus der ersten Folgebefragung der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 1), die im Zeitraum von 2009 bis 2012 durchgeführt wurde. Der Wasserpfeifenkonsum von Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren wurde mit drei Fragen erhoben (n=4543). Berichtet werden Prävalenzen und altersadjustierte Odds Ratios (OR) mit 95 %-Konfidenzintervallen (95 %-KI).
Ergebnisse
Die Lebenszeitprävalenz des Wasserpfeifenkonsums beträgt 28,9 % (95 %-KI: 26,9–31,0). Rund jeder fünfte Jugendliche hat innerhalb der vergangenen 12 Monate Wasserpfeife geraucht (20,6 %; 95 %-KI: 18,8–22,6), jeder zehnte innerhalb der letzten 30 Tage (10,0 %; 95 %-KI: 8,6–11,6). Mit zunehmendem Alter steigen die Prävalenzen bei beiden Geschlechtern an. Jungen greifen signifikant häufiger zur Wasserpfeife als Mädchen. Signifikante Unterschiede in Abhängigkeit vom sozioökonomischen Status der Jugendlichen bestehen nicht.
Diskussion
Ein beträchtlicher Teil der Jugendlichen in Deutschland raucht zumindest gelegentlich Wasserpfeife. Aufgrund der häufig unterschätzten Gesundheits- und Suchtgefahren des Wasserpfeifenkonsums ist eine verstärkte Präventions- und Aufklärungsarbeit vonnöten.