Erschienen in:
01.04.2015 | Editorial
Innovative Versorgungsformen und Modelle der vernetzten Versorgung
verfasst von:
Prof. Dr. med. Dr. phil. Martin Härter, Dipl. Psych., Prof. Dr. Dr. Uwe Koch-Gromus
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
|
Ausgabe 4-5/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Eine effektive(re) Koordinierung der Versorgungs- und Betreuungsprozesse über die verschiedenen Leistungssektoren hinweg und eine stärkere Patientenorientierung sind in Deutschland Themen, welche die Akteure im Gesundheitswesen seit Jahrzehnten prioritär auf ihrer Agenda haben. Die nach wie vor bestehenden zahlreichen Schnittstellen und daraus resultierenden Versorgungsbrüche an den Sektorengrenzen, ein in den letzten Jahren zunehmender Wettbewerbsdruck unter den Leistungserbringern und regionale Variationen in der Gesundheitsversorgung können eine optimale Versorgung, insbesondere älterer, chronisch, multimorbid oder psychisch erkrankter Menschen behindern. Diese zeichnet sich in Deutschland vor allem durch eine hohe Zahl an jährlichen Arztkontakten und parallel bestehende Über-, Unter- und Fehlversorgung aus. Am deutlichsten treten diese Probleme beim Übergang vom stationären in den ambulanten Sektor auf. Aber auch innerhalb der Sektoren behindern Versorgungsbrüche sowie unzureichende Informationsflüsse eine patientenorientierte Versorgung. Sektoral vergebene Budgets, bestehende Fehlanreize im Gesundheitswesen, mangelnde Evidenzbasierung zahlreicher Prozesse sowie die nicht ausreichende Transparenz der Erbringung von Gesundheitsdienstleistungen etc. verschärfen diese Probleme. …