Erschienen in:
27.07.2020 | Sonderstrecke: Wissenstransfer in der Onkologie
Welche Anwendungsdaten brauchen wir für einen besseren Wissenstransfer?
Wissensgenerierende Forschung mit versorgungsnahen Daten für die Nutzenbewertung von Arzneimitteln
verfasst von:
Dr. Thomas Kaiser, Dr. Beate Wieseler
Erschienen in:
Forum
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Ausgabe 4/2020
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Auszug
Die medizinische Forschung mit Daten, die im Rahmen der Patientenversorgung erhoben werden, gewinnt zunehmend an Bedeutung. Dies hat mehrere Gründe: Zum einen ist bekannt, dass Studien, in denen der Nutzen und der Schaden neuer Therapien untersucht werden, oft nur einen Teil derjenigen Patienten einschließen, die tatsächlich mit dieser neuen Therapie behandelt werden [
1]. Anwendungsdaten sollen auch für besonders kranke und multimorbide Patienten Aussagen zum Nutzen und Schaden neuer Therapien ermöglichen. Zum anderen erleichtert die zunehmende Digitalisierung die strukturierte Erhebung und Speicherung versorgungsnaher Daten und damit die Forschung mit solchen Daten. Rechen- und Speicherkapazitäten stellen heutzutage kein wesentliches technisches Hindernis mehr für die Forschung mit sehr großen Datenmengen dar. Im Gegenteil verspricht man sich gerade durch den technischen Fortschritt, dass die Verknüpfung und Auswertung großer Datenmengen aus unterschiedlichen Quellen mithilfe künstlicher Intelligenz wesentlich zum Erkenntnisgewinn beitragen werden [
2]. Und schließlich haben im Rahmen der Patientenversorgung erhobene Daten oftmals den einfachen, aber wichtigen Vorteil, dass sie bereits vorhanden sind: In der empirischen Forschung kann die Datenerhebung selber einen wesentlichen Zeitfaktor darstellen, und der Rückgriff auf bereits vorhandene (weil z. B. kontinuierlich gesammelte) Daten oder Datenstrukturen ermöglicht ggf. rasche Antworten auf dringende Fragestellungen. Die Frage ist aber: Ist die Antwort auf die gestellte Frage auch richtig? …