Erschienen in:
01.09.2015 | Geschichte der Gynäkologie
Wie enstand „Krebsvorsorge“?
Von Hegar bis zur Hausen
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 9/2015
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Auszug
Das Wort „Vorsorge“ könnte bei Patientinnen, die sich der Untersuchung stellen, die Vorstellung erzeugen, damit sei, wie eine schützende Hand, die Sorge gebannt, Krebs könne überhaupt entstehen. Sie habe ja rechtzeitig „vorgesorgt“, als sie in Abständen zu der Untersuchung ging. Richtiger wäre es, sich des Ausdrucks „Krebsfrüherkennung“ zu bedienen, wäre nicht damit verbunden, dass man schon so etwas wie Krebs habe, den es nur „frühzeitig“ zu erkennen gälte. Erwiesen ist: In der Sprechstunde ist überzeugend zu erklären, dass für bösartige Geschwülste allgemein gilt: Je früher erkannt, desto größer die Chancen auf Heilung, auf Ausmerzung des bedrohlichen Befundes, wahrscheinlich sogar ohne Wiederkehr. Vielleicht deshalb, wegen des ängstigenden Beiklangs von „Früherkennung“, hält sich der Begriff „Krebsvorsorge“. Mit der möglichen Existenz eines bedrohlichen Geschehens will man am besten nichts zu tun haben, nicht einmal sprachlich. …