Erschienen in:
10.06.2014 | Panorama
Wie KRAS sich in Zellen verteilt
Deltarasin als neuer Wirkstoff
verfasst von:
Martin Roos
Erschienen in:
Im Fokus Onkologie
|
Ausgabe 6/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
_ Bei einer Reihe von Tumoren ist das KRAS-Gen mutiert, so beispielsweise in den meisten Pankreastumorzellen. Das Protein sitzt an der Innenseite der Zellmembran und leitet dort Signale in das Innere der Zelle weiter. Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie in Dortmund haben nun herausgefunden, weshalb KRAS unter dem Mikroskop fast ausschließlich an der Zellmembran „leuchtet“ [Schmick M et al. Cell. 2014;157(2):459–71]. Nach seiner Bildung wird das Protein nicht gezielt zur Zellmembran geschickt, sondern befindet sich während seiner gesamten Lebenszeit auch auf anderen Membransystemen innerhalb der Zelle. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Zellmembran keineswegs das eindeutige Ziel von KRAS ist, das nur einmal getroffen werden muss. Stattdessen verteilt sich KRAS ständig relativ unspezifisch auf die verschiedenen Membransysteme und muss kontinuierlich auf der Innenseite der Zellmembran konzentriert werden“, erklärt Erstautor Malte Schmick. Damit es spezielle Transportvesikel aus der Nähe des Zellkerns zur Zellmembran bringen, müssen der Löslichkeitsfaktor PDE-delta und sein Gegenspieler Arl2 aktiv sein. Ohne die beiden würde sich KRAS auf alle Membranen verteilen. Durch diese Ergebnisse verstehen die Forscher die Wirkweise des von ihnen entwickelten Wirkstoffs Deltarasin noch besser. …