Erschienen in:
01.04.2003 | Urologie aktuell
Wie wirksam sind die PDE-5-Hemmstoffe?
verfasst von:
Prof. Dr. K.-P. Jünemann
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 4/2003
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Zusammenfassung
Die Wirksamkeit ist ein entscheidendes Kriterium bei der Auswahl einer Behandlung—auch bei der erektilen Dysfunktion (ED). Bei den PDE-5-Hemmstoffen lässt sich die Wirksamkeit nur über subjektive Angaben des Patienten bestimmen. Verschiedene Verfahren wurden entwickelt, um diese Angaben zu quantifizieren. Versucht man anhand der heute zugänglichen Daten die Wirksamkeit von Sildenafil, Tadalafil und Vardenafil zu vergleichen, muss man beachten, dass Patientenkollektive mit unterschiedlichem Schweregrad der Erektionsstörung und unterschiedlichen Placeboansprechraten untersucht wurden. Zudem wurden Patienten, bei denen Sildenafil nicht wirkte, aus wesentlichen Studien mit Tadalafil und Vardenafil ausgeschlossen. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren lassen die neuen Substanzen keinen Wirksamkeitsvorteil gegenüber Sildenafil erkennen. Darüber hinaus liegen derzeit nur für Sildenafil detaillierte Daten zum Ansprechen bei bestimmten Patientengruppen vor, ebenso konnte eine hohe Therapiezufriedenheit der Patienten und der Partnerinnen für diese Substanz belegt werden.
Der "golden standard" für die Behandlung einer ED ist Sildenafil. Alle neuen Substanzen müssen sich an dieser Substanz messen bzw. vergleichen lassen, wobei nach derzeit verfügbaren Daten keine Verbesserung der Wirksamkeit durch Tadalafil oder Vardenafil zu erwarten ist.