Erschienen in:
01.06.2014 | Laudatio
Zum 80. Geburtstag von Prof. Dr. med. Wolfgang Schaper
verfasst von:
Prof. Dr. C.A. Nienaber
Erschienen in:
Die Kardiologie
|
Ausgabe 3/2014
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Auszug
Rückblickend ist es kaum zu realisieren, doch mit der 80. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Herz- und Kreislaufforschung, jährt sich auch der 80. Geburtstag von Professor Wolfgang Schaper (
Abb. 1), eine der wesentlichen, prägenden Figuren der deutschen Nachkriegskardiologie, der am 11.01.1934 in Oschersleben auf die Welt kam. Wolfgang Schaper studierte Medizin an der Universität Halle/Saale, wo er auch 1957 promovierte. Nach der Flucht aus dem dirigistisch-sozialistischen System mit einer jungen Familie unter widrigen Umständen nutzte er nicht etwa verlockende Angebote aus dem aufstrebenden Westdeutschland im Wirtschaftswunder, sondern stellte sich als Leiter des Herz- und Kreislauflabors der Janssen-Research-Foundation in Belgien neuen wissenschaftlichen Herausforderungen. Er habilitierte 1967 an der Katholischen Universität Leuven mit bahnbrechenden Erkenntnissen aus der Kollateralen-Forschung (
Abb. 2), einem zu der Zeit noch völlig unentdeckten Gebiet der Herz-Kreislauf-Physiologie. Schon damals hatte er die Vision, dass stimulierte Kollateralen eine Bypassoperation und Koronarinterventionen erübrigen würden und vor einem Infarkt schützen könnten. Seine frühen wissenschaftlichen Verdienste führten zur Ernennung zum Direktor der experimentellen Kardiologie am renommierten Max-Planck-Institut für physiologische und klinische Forschung in Bad Nauheim, eine Position, die er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2004 innehatte. In dieser prägenden Zeit entstanden nicht nur weitere wesentliche Erkenntnisse hinsichtlich der Entstehung von Kollateralen und des interzellulären Informationsaustausches zwischen Herzmuskelzellen, sondern mit der Gründung des Institutes in Bad Nauheim wurde auch ein weltweit anerkanntes Forschungszentrum ins Leben gerufen, das eine Vielzahl von interessierten Kollegen und Stipendiaten aufnahm. Neben anderen durfte auch ich von seiner Inspiration, seiner systematischen und analytischen Denkweise und seiner unermüdlichen Stimulanz profitieren. Mit der 80-jährigen Geschichte der Deutschen Gesellschaft für Herz- und Kreislaufforschung verbindet Prof. Schaper seine Tätigkeit als ehrenamtlicher Geschäftsführer von 1976 bis 1989. …