2020 | Harnwegsinfektionen | OriginalPaper | Buchkapitel
26. Harnwegsinfektionen
verfasst von : Michael Kiworr
Erschienen in: Therapiehandbuch Gynäkologie und Geburtshilfe
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Zusammenfassung
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Einer symptomorientierten Diagnostik wird ein hoher Stellenwert beigemessen. Aufgrund klinischer Kriterien kann die Diagnose einer akuten unkomplizierten Zystitis mit hoher Wahrscheinlichkeit gestellt sowie der Schweregrad der Beschwerden eingeschätzt und der Therapieeffekt überprüft werden.
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Bei unkompliziertem HWI mit leichten und mittelschweren Beschwerden stellt die symptomatische Therapie mit Ibuprofen eine Alternative zur Antibiotikagabe dar.
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Eine asymptomatische Bakteriurie soll nicht therapiert werden – Ausnahme davon bei Schwangeren (sowie vor Schleimhaut-traumatisierenden Interventionen am Harntrakt).
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Bei rezidivierendem HWI sind primär nicht-antibiotische Präventionsmaßnahmen anzuwenden.
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Ein rationaler, vorauschauender Einsatz von Antibiotika unter Berücksichtigung der aktuellen und lokalen Resistenzlage sowie der Risiken und Entwicklung von Antibiotikaresistenzen ist in der Behandlung von Harnwegsinfektionen erforderlich.