Erschienen in:
01.03.2024 | Urtikaria | Leitthema
Zugelassene Therapien und ihre Wirkung auf die Leitsymptome der Urtikaria
Hilfreiche Therapieoptionen, wenn juckende Quaddeln nicht weichen – Viel hilft viel?
verfasst von:
Dr. med. Dorothea Wieczorek, Prof. Dr. med. Bettina Wedi
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 4/2024
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Zusammenfassung
Internationale Leitlinien zur Behandlung der chronischen spontanen Urtikaria unterstützen die Dosiseskalation von Antihistaminika der 2. Generation auf das 4fache der zugelassenen Dosis, wenn unter der Standarddosierung keine ausreichende Symptomkontrolle erreicht werden kann. Diese Empfehlung basiert jedoch hauptsächlich auf Expertenmeinungen, und es fehlen große, gut konzipierte, doppelblinde klinische Studien. Bei den meisten vorhandenen Studien gibt es unzureichende Daten, zudem ist aufgrund der Heterogenität der Studien zu Antihistaminikaeffekten (Definition der Kontrolle, Design, Qualität, Fehlen eines aktiven Vergleichspräparats, kein Placeboarm, geringe Stichprobengröße, Ergebnisse) und ihrer kurzen Dauer die vergleichende Analyse schwierig. Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass die Verwendung moderner Antihistaminika der 2. Generation sowohl aufgrund der verfügbaren Datenlage als auch der eigenen langjährigen Erfahrungen in der Spezialsprechstunde einer Universitätshautklinik effektiv und sicher ist, auch wenn für die Symptomkontrolle mitunter die gemäß der aktuellen internationalen Leitlinie erhöhte Dosierung (bis 4fach möglich) erforderlich sein kann. Eine weitere Therapieoption bietet bei therapierefraktären Beschwerden im Rahmen der chronischen spontanen Urtikaria die subkutane Verabreichung von Omalizumab in einer Dosierung von 300 mg in 4‑wöchigen Abständen als eine sehr sichere und effektive Therapie.