Erschienen in:
22.11.2018 | Unfallverhütung | Originalarbeit
Das Elterneinkommen als möglicher Parameter zur Zielgruppendefinition
verfasst von:
Linda Föttinger, M.Sc., Prof. Dr. Robert Dengler
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 3/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der Erfolg von Unfallpräventionsmaßnahmen wird wesentlich durch das Ausmaß deren Zielgruppenspezifikation beeinflusst. In vorhandenen sozialepidemiologischen Studien aus dem Bereich der Unfallforschung wird der soziale Status für die Interventionsplanung überwiegend durch den mehrdimensionalen SES-Index operationalisiert. Derartige Analysen sind aufgrund der Komplexität des Index jedoch in ihrer Aussagekraft begrenzt. Die Definition von Zielgruppen indiziert vielmehr die ausschließliche Analyse der einzelnen Subdimensionen des Index.
Ziel der Arbeit
Unser Beitrag zielt darauf ab, die sozioökonomische Subdimension „Elterneinkommen“ erstmals hinsichtlich ihrer Korrelation mit Folgeparametern (Notwendigkeit und Dauer unfallbedingter Krankenhausaufenthalte) zu untersuchen. Daraus kann abgeleitet werden, wie das Einkommen der Eltern im Rahmen der Zielgruppendefinition zu berücksichtigen wäre.
Material und Methoden
Aus amtlichen Statistiken (Krankenhausdiagnosestatistik und Statistik der Armutsgefährdungsschwellen) wurden für die Untersuchungszeiträume t1: 2010, t2: 2013 und t3: 2016 Sekundärdaten erhoben und statistische Berechnungen mittels Pearson-Korrelationskoeffizienten durchgeführt.
Ergebnisse
Die Notwendigkeit und Dauer einer stationären Krankenhausbehandlung infolge von Unfällen im Kindesalter ist mit dem Elterneinkommen stark negativ assoziiert (signifikant auf dem Niveau von 0,01). Auf Basis der Ergebnisse können drei Einkommensbereiche separiert werden.
Schlussfolgerung
Insbesondere Eltern der untersten Einkommensgruppe sollten verstärkt mit Maßnahmen zur Prävention von Unfällen im Kindesalter konfrontiert werden. Denkbar wäre der Zugang zu den Eltern über deren Arbeitsplätze.