Erschienen in:
01.09.2006 | Leitthema
Adjuvante Therapie des Melanoms
Von unspezifischen Immunstimulanzien in die Gegenwart
verfasst von:
Prof. Dr. A. Hauschild, U. R. Kleeberg
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 9/2006
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Zusammenfassung
Vier Jahrzehnte klinischer und Grundlagenforschung haben eine solide Basis für rationale Entscheidungen bei Melanompatienten geschaffen, denen wir trotz steigender Inzidenz einen relativen und absoluten Rückgang der Mortalität verdanken. Entscheidend hierfür sind jedoch im wesentlichen die primäre und sekundäre Prävention, nicht die Therapie. Bemühungen, das Schicksal durch eine hoch dosierte Immunmodulation und/oder Zytostatikatherapie günstig zu beeinflussen, schlugen bisher fehl. Ob die von Kirkwood et al. 2001 inaugurierte hoch dosierte Interferon-α-Therapie die Heilungsraten nachhaltig verbessern kann, wird derzeit kontrovers diskutiert: Weiterentwicklungen wie die Behandlung mit rekombinanten Zytokinen, speziell IL-2, GM-CSF, spezifischen Blockaden der neoplastischen Signaltransduktion oder auch Vakzinierungen stehen derzeit im Mittelpunkt der Forschung. In Zukunft wird es aber entscheidend sein, eine hoch individualisierte Therapie, gestützt auf molekulargenetisch definierte, spezifische Prognose- und Risikokriterien gezielt einzusetzen. Ein undifferenzierter breiter Einsatz wäre auch wegen der zunehmenden Rationierung der finanziellen Ressourcen nicht mehr zu bewältigen.