Erschienen in:
01.01.2012 | Leitthema
Ätiologie des Zervixkarzinoms und dessen Vorstufen
verfasst von:
M. Reuschenbach, S. Vinokurova, Prof. Dr. M. von Knebel Doeberitz
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 1/2012
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Zusammenfassung
Infektionen mit humanen Papillomviren sind bei Frauen wie Männern ein sehr häufiges Ereignis. HPV-assoziierte Krebsvorstufen oder invasive Karzinome kommen jedoch im Vergleich zu der Anzahl an Infektionsereignissen nur sehr selten vor. Besonders auffällig ist hierbei, dass, obwohl Männer wie auch Frauen vergleichbar häufig genitale HPV-Infektionen durchmachen, daraus entstehende Tumoren sich in den allermeisten Fällen an der Transformationszone der Zervix uteri entwickeln. Die pathogene Aktivität der Papillomviren scheint somit sehr stark von speziellen Eigenschaften der infizierten Wirtszellen abhängig zu sein. Für die Kontrolle der viralen Genexpression spielen epigenetische Mechanismen eine sehr wichtige Rolle. Gerade der Übergang vom permissiven, virusproduzierenden Infektionsstadium in das transformierende Stadium, in dem es durch die Expression der viralen Onkogene zu neoplastischen Veränderungen kommen kann, scheint mit bestimmten Methylierungsmustern des viralen Genoms assoziiert zu sein, die die Expression der Onkogene E6 und E7 fördern. Das transformierende Stadium wird als das eigentliche karzinogene Ereignis angesehen und kann durch den Biomarker p16INK4a immunhistochemisch in jeder betroffenen Zelle nachgewiesen werden.