Erschienen in:
01.05.2014 | Leitthema
Aktueller Stellenwert der Positronenemissionstomographie beim Hodgkin-Lymphom
verfasst von:
Prof. Dr. M. Dietlein, G. Kuhnert, R. Semrau, B. Nast-Kolb, C. Baues, M. Fuchs, A. Drzezga, C. Kobe
Erschienen in:
Die Onkologie
|
Ausgabe 5/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Positronenemissionstomographie mit 18F-Fluordeoxyglucose (FDG-PET/CT) während und nach Abschluss der Chemotherapie wird zunehmend eingesetzt, um die Behandlungsintensität zu optimieren.
Ziel
Dieses Therapiekonzept wurde von der German Hodgkin Study Group (GHSG) in der HD15-Studie geprüft, die Multizenterstudien der GHSG HD16–HD18 befinden sich derzeit noch in der Rekrutierungsphase.
Material und Methoden
Die HD15-Studie untersuchte den Verzicht auf eine Strahlentherapie bei PET-negativem Restgewebe für fortgeschrittene Stadien (PR ≥ 2,5 cm). Eine vergleichbare Fragestellung untersucht HD16 für frühe Stadien und HD17 für intermediäre Fragestellungen. In HD18 wird bei PET-negativen Patienten in der Early-Interim-PET/CT die Anzahl der Chemotherapiezyklen reduziert.
Ergebnisse
Die Therapiestratifizierung (± Strahlentherapie) mittels FDG-PET/CT nach Abschluss von 6 Zyklen BEACOPPeskaliert bei fortgeschrittenen Stadien des Hodgkin-Lymphoms ist nach der Datenauswertung aus der HD15-Studie der GHSG gesichert. Der Verzicht auf eine Strahlentherapie nach einer weniger intensiven Chemotherapie in frühen und intermediären Stadien des Hodgkin-Lymphoms – stratifiziert nach dem Ergebnis der PET/CT – ist noch kein Standard außerhalb klinischer Studien.
Diskussion
Die Interpretation der Daten erfordert eine Nachbeobachtungsphase. So bleibt in der H10-Studie der EORTC für frühe und intermediäre Stadien abzuwarten, ob eine etwas höhere Anzahl an Rezidiven im kurzfristigen Verlauf durch eine geringere Rate an Langzeitkomplikationen (Sekundärneoplasien, kardiopulmonal) im Langzeitverlauf kompensiert wird und ob im Falle eines Rezidivs eine wirksame Zweitlinientherapie verfügbar ist.