Erschienen in:
25.06.2015 | CME Fortbildung
Akute koronare Syndrome
Thrombozytenhemmende Therapie und Antikoagulation
verfasst von:
Prof. Dr. Uwe Zeymer
Erschienen in:
CME
|
Ausgabe 6/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die thrombozytenhemmende Therapie und Antikoagulation sind wichtige Bausteine in der Akut- und Langzeitbehandlung von Patienten mit akuten koronaren Syndromen. Thrombozytenfunktionshemmer und Antikoagulanzien können die Prognose verbessern, indem sie die Ischämien reduzieren. Allerdings sind die Nachteile der thrombozytenhemmenden Therapie, wie die Steigerung der Blutungskomplikationen, zu berücksichtigen. Daher werden vor allem in der präklinischen Phase einfache und sichere antithrombotische Therapiestrategien benötigt, um zusätzliche Komplikationen zu vermeiden. Als Thrombozytenfunktionshemmer stehen derzeit Acetylsalicylsäure (ASS), ADP-Rezeptor-Antagonisten und Glykoprotein-IIb/-IIIa-Rezeptor-Antagonisten zur Verfügung. Davon ist ASS am besten untersucht, jeder Patient mit akutem Koronarsyndrom sollte die Substanz erhalten. Zusätzlich ist in der Regel ein ADP-Rezeptor-Antagonist sinnvoll, sowohl in der Akuttherapie als auch in der Sekundärprävention. Für die Antikoagulation stehen derzeit unfraktioniertes Heparin, Enoxaparin, Bivalirudin und Fondaparinux zur Verfügung. Der Nutzen dieser Substanzen ist für die Akutphase des akuten Koronarsyndroms belegt. Dagegen kann die Gabe von mehr als 5000 IE Heparin vor einer geplanten primären Koronarintervention nicht empfohlen werden.