Erschienen in:
01.05.2015 | Originalien
Arbeiten im Heimatland oder an Auswandern Denken
Fragebogenbasierte Studie mit afrikanischen Augenärzten
verfasst von:
Dr. M.M. Nentwich, V. Klauss, F. Wilhelm
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 5/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Abwanderung von gut ausgebildeten Augenärzten ist ein Problem für die Aufrechterhaltung der Patientenversorgung in vielen Ländern Subsahara-Afrikas. Bisher sind die Gründe für eine Migration von Augenärzten nur unvollständig verstanden.
Ziele
Evaluation von Gründen, aus denen afrikanische Augenärzte weiterhin an ihrem aktuellen heimischen/afrikanischen Ort der Berufsausübung arbeiten oder an eine Abwanderung denken sowie möglicher Effekte deutsch-afrikanischer Klinikpartnerschaften.
Material und Methoden
In den Jahren 2009–2011 und 2013 wurden die Teilnehmer augenärztlicher Weiterbildungskurse in Äthiopien, Kamerun und Kenia mit Hilfe eines standardisierten Fragebogens befragt.
Ergebnisse
Die Antworten von 106 Augenärzten wurden ausgewertet. In den Jahren 2009/2010 waren die Teilnehmer in der Mehrzahl Fachärzte für Augenheilkunde, in den Jahren 2011/2013 nahmen hauptsächlich Weiterbildungsassistenten teil. Als Hauptgründe, in der aktuellen Region/Land zu bleiben wurden genannt: „gute Arbeitsbedingungen“, „Wille, den eigenen Leuten zu helfen“, „Weiterbildungsmöglichkeiten“, ein „gutes Einkommen“ und „familiäre Bindungen“. Hauptgründe für eine mögliche Auswanderung waren: „bessere Weiterbildungsmöglichkeiten“, „besseres Einkommen“, „bessere technische Ausstattung“ andernorts und „Unsicherheit im Heimatland“.
Diskussion
Gute Arbeitsbedingungen und Weiterbildungsmöglichkeiten waren neben dem „Willen zu Helfen“ und „familiären Bindungen“ die wesentlichen gegen eine Abwanderung sprechenden Faktoren. Internationale Kooperationsprogramme, mit dem Ziel, die Aus- und Weiterbildung von Augenärzten in Afrika zu fördern, scheinen daher einen Beitrag für den Aufbau und Erhalt der augenärztlichen Versorgung leisten zu können.