Erschienen in:
16.06.2021 | Atopische Dermatitis | Leitthema
Gestörtes Gleichgewicht von Immunsystem und Hautmikrobiom bei chronisch entzündlichen Dermatosen
verfasst von:
Marcus Kuchner, Jana M. Nemmer, Thomas Werfel, Univ.-Prof. Dr. Bernhard Homey
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 7/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Haut ist ein häufig von chronischen Erkrankungen betroffenes Organ. Entzündliche, immunvermittelte Dermatosen wie atopische Dermatitis und Psoriasis zeigen neben einer hohen Prävalenz auch einen deutlichen Einfluss auf die Lebensqualität der Betroffenen. Die atopische Dermatitis geht in einem Großteil der Fälle mit einer deutlichen Veränderung mikrobieller Besiedelung der klinisch gesunden als auch betroffenen Haut einher, für die eine klinische Relevanz angenommen wird. Bei der Psoriasis sind zwar Veränderungen mikrobieller Besiedlungen ebenfalls beschrieben, bei dieser Dermatose bleibt eine klinische Relevanz jedoch noch abzuwarten.
Ziel der Arbeit
In den letzten Jahren konnten zunehmende Erkenntnisse in der Mikrobiomforschung gewonnen werden mit daraus resultierender klinischer Relevanz. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit dem gestörten Gleichgewicht von Immunsystem und Hautmikrobiom bei chronisch entzündlichen Dermatosen anhand der atopischen Dermatitis und der Psoriasis vulgaris.
Material und Methoden
Es erfolgte eine Literaturrecherche in den Datenbanken von PubMed und Medline (Einträge bis zum 09.04.2021).
Ergebnisse
Bei der atopischen Dermatitis wird der Kolonisierung der läsionalen Haut mit Staphylococcus aureus eine zentrale pathophysiologische Rolle zugeschrieben. Diese wird im Hinblick auf neue Erkenntnisse bezüglich der Biodiversität und immunregulatorischer Prozesse neu beleuchtet. Bei der Psoriasis zeigt sich eine heterogenere Datenlage bezüglich des Mikrobioms und dessen Beitrag zur Krankheitsentstehung.
Diskussion
Während bei der atopischen Dermatitis bereits topische Anwendungen zur direkten Beeinflussung des Mikrobioms in Erprobung sind, bedarf es bei der Psoriasis noch weiteren Erkenntnisgewinns bezüglich der pathophysiologischen Bedeutung der Mikrobiota.