Erschienen in:
01.11.2015 | Originalien
Bedarf an vergrößernden Sehhilfen bei altersbedingter Makuladegeneration
Daten der Tübinger Sehbehindertenambulanz (Vergleich der Jahre 2007 bis 2011 mit 1999 bis 2005)
verfasst von:
Dr. E.K. Altpeter, Prof. Dr. N.X. Nguyen
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 11/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Fragestellung ist, ob sich die Verordnungen vergrößernder Sehhilfen bei den Patienten mit altersbedingter Makuladegeneration (AMD) verändert haben.
Patienten und Methode
Es wurde das Kollektiv an AMD-Patienten der Tübinger Sehbehindertenambulanz der Jahre 2007 bis 2011 mit dem Kollektiv der Jahre 1999 bis 2005 verglichen. Ausgewertet wurden der Vergrößerungsbedarf und die prozentuale Verteilung der verordneten Hilfsmittel zum Lesen auf Lupenbrille/verstärkte Lesebrille, Handlupe, Fernrohrlupenbrille, Bildschirmlesegerät, Vorlesegerät. Zudem erfolgte ein Vergleich der Hilfsmittelverordnungen für feuchte vs. trockener AMD der Jahre 2010 und 2011.
Ergebnisse
Es zeigten sich nur geringfügige Unterschiede in den Hilfsmittelverordnungen zum Lesen bei den AMD-Patienten im Zeitraum von 2007 bis 2011 im Vergleich zu 1999 bis 2005. Am häufigsten (jeweils 43 %) wurde ein Bildschirmlesegerät verordnet, gefolgt von Handlupen (32 und 29,5 %) sowie verstärkten Lesebrillen/Lupenbrillen (17 und 18,8 %). Das durchschnittliche Alter bzw. der durchschnittliche Vergrößerungsbedarf sind ebenfalls unverändert zwischen den beiden Perioden (2007 bis 2011 und 1999 bis 2005). Die detaillierte Auswertung der Hilfsmittelverordnungen der Jahre 2010 und 2011 in trockene und feuchte AMD-Form ergab keinen Unterschied bei den meistverordneten Hilfsmitteln, ausschlaggebend für die Hilfsmittelverordnung ist der individuelle Vergrößerungsbedarf und nicht die Form der AMD.
Schlussfolgerung
Der Bedarf an Rehabilitation der AMD-Patienten ist sowohl bei der trockenen als auch bei der feuchten Form unverändert hoch und nimmt einen wichtigen Stellenwert ein.