Erschienen in:
01.05.2014 | Kasuistiken
Behandlung einer Endotheldekompensation mit der Descemet-Membran-Endothelkeratoplastik bei einem Patienten mit Ahmed-Implantat
verfasst von:
T. Röck, K.-U. Bartz-Schmidt, Dr. D. Röck, E. Yoeruek
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Intraokulare Eingriffe, Trauma, Infektion, Fuchs-Endotheldystrophie und ein chronisch erhöhter Augeninnendruck stellen derzeit die Hauptursachen für die bullöse Keratopathie dar. Nachdem in den 1990er-Jahren die perforierende Keratoplastik als Mittel der Wahl zur Behandlung der bullösen Keratopathie galt, wurde sie in den letzten Jahren durch die posteriore lamelläre Keratoplastik abgelöst. Die „Descemet membrane endothelial keratoplasty“ (DMEK) stellt die letzte Weiterentwicklung der posterioren lamellären Keratoplastiktechniken dar. Jetzt stellt sich die Frage, ob die DMEK auch bei Patienten mit bullöser Keratopathie und Ahmed-Implantat angewendet werden kann.
Fallbeschreibung
Ein 72-jähriger Mann wurde mit der Überweisungsdiagnose bullöse Keratopathie bei Pseudoexfoliationsglaukom zur Mitbeurteilung und Therapieübernahme an unserer Klinik vorgestellt. Eine Vielzahl intraokularer Eingriffe und ein über Jahre massiv erhöhter Augeninnendruck hatten eine deutliche bullöse Keratopathie zur Folge. Hier wird die Therapie einer bullösen Keratopathie bei bestehendem Ahmed-Implantat mit der DMEK-Operation beschrieben. Nach der DMEK-Operation wurde die Hornhaut klar, und die bestkorrigierte Sehschärfe besserte sich von Handbewegung auf 0,2. Der Augeninnendruck blieb ohne antiglaukomatöse Medikation normal (10–14 mmHg), und die Endothelzellzahl verminderte sich nur dezent in einer Follow-up-Zeit von 13 Monaten. Es traten keine unerwünschten oder schwerwiegend unerwünschten Ereignisse auf.
Schlussfolgerung
Die DMEK scheint bei Patienten mit Ahmed-Implantat und Endotheldekompensation möglich zu sein. Jedoch sollten weiterführende Studien mit einer größeren Zahl an Patienten folgen, um das Ersetzen der perforierenden Keratoplastik sowie anderer posteriorer lamellierender Keratoplastiken durch die DMEK bei Patienten mit Ahmed-Implantat zu validieren.