Erschienen in:
01.07.2013 | Leitthema
Behandlung von Patienten mit cisplatinrefraktären Keimzelltumoren
verfasst von:
Dr. D. Koychev, F. Honecker, C. Bokemeyer, P. Albers
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 7/2013
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Zusammenfassung
Hintergrund
Seit Einführung von Cisplatin in die Behandlung der Keimzelltumoren (KZT) gelten diese als eine Modellerkrankung für einen heilbaren soliden Tumor.
Material und Methoden
Recherche der Literatur und Auswertung klinischer Studien.
Ergebnisse
Trotz der bereits erwähnten hohen Heilungsrate bei KZT tritt in ca. 20 % aller metastasierten Fälle eine Chemotherapieresistenz auf. Daraus resultiert eine sehr schlechte Prognose hinsichtlich der Chance auf Kuration. Bei diesen Patienten gibt es aufgrund fehlender Daten aus randomisierten Studien und großer Heterogenität in der Behandlung keine allgemein akzeptierten Leitlinien, was die Therapie in besonderer Weise komplex macht. Für mehrfach rezidivierte oder primär refraktäre Patienten wurden über die Jahrzehnte mehrere Substanzen geprüft, von denen aber nur wenige in die Therapie übernommen wurden. In etwa 10–15 % der Fälle kann bei Ansprechen auf eine nicht kreuzresistente Kombinationschemotherapie und kompletter Resektion eines Resttumors ein längerfristiges Überleben erreicht werden. Präklinisch werden derzeit eine Reihe von mutmaßlichen Faktoren einer Cisplatinresistenz bei KZT wie veränderte Methylierung und BRAF-Mutationen näher untersucht, um neue Therapieansätze zu entwickeln.