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Erschienen in: HNO 10/2004

01.10.2004 | Kasuistik

Beidseitige Hörminderung in der Gravidität

verfasst von: A. Bozzato, F. Gottwald, H. Steinhart, J. Zenk

Erschienen in: HNO | Ausgabe 10/2004

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Zusammenfassung

Funktionsstörungen in der Gravidität sind auch im Kopf-Hals-Bereich keine Seltenheit. Paresen von Hirnnerven wie des N. facialis und Veränderungen der Reizverarbeitung des N. cochlearis sind bekannt. Den neurologischen Defiziten werden neben Veränderungen des Elektrolythaushaltes auch hormonelle Umstellungsprozesse zugeschrieben. Ein in diesem Zusammenhang häufig berichtetes Phänomen ist die spontane Remission der neurologischen Funktionsstörung im Intervall nach der Entbindung. In dieser Kasuistik wird der Fall einer 34-jährigen Schwangeren vorgestellt, die im 3. Trimenon eine beidseitige sensorineurale Hörminderung und Tinnitus beklagte. 3 Wochen nach der Entbindung kam es zu einem spontanen Sistieren der Beschwerden und zu einer objektiv messbaren Verbesserung der Befunde. Die im Akutstadium durchgeführte Behandlung mit Kortison und Antibiotika war ohne Wirkung. Demnach sollten medikamentöse Therapieoptionen bei Schwangeren in solchen Fällen zurückhaltend und individuell abgestimmt sein. Ein interdisziplinäres Vorgehen mit den Gynäkologen bei der Abstimmung der diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen erscheint obligat.
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Metadaten
Titel
Beidseitige Hörminderung in der Gravidität
verfasst von
A. Bozzato
F. Gottwald
H. Steinhart
J. Zenk
Publikationsdatum
01.10.2004
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
HNO / Ausgabe 10/2004
Print ISSN: 0017-6192
Elektronische ISSN: 1433-0458
DOI
https://doi.org/10.1007/s00106-003-1022-8

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