Erschienen in:
01.11.2014 | Leitthema
Biomonitoring als Instrument der Überwachung von Anlagenrevisionen
verfasst von:
Dr. P. Vogt
Erschienen in:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
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Ausgabe 6/2014
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Zusammenfassung
Revisionen von Produktionsanlagen in der chemischen Industrie bergen für Mitarbeiter Potenzial für relevante Gefährdungen. Daher bietet sich das Biomonitoring von Gefahrstoffen als synoptische Überprüfung des gesamten Revisionsablaufs an. Hierdurch können wichtige Hinweise hinsichtlich der Gefährdungsbeurteilung und des individuellen Fehlverhaltens gewonnen werden. Biomonitoring ist weiterhin ein effizientes didaktisches Instrument im Sinn einer ganzheitlichen Wirksamkeitskontrolle.
Zwei Beispiele werden vorgestellt.
1.
Bei den Revisionen einer Produktionsanlage für Leicht- und Schwersieder, die durch einen Parameter biomonitorfähig waren, zeigten sich unerwartet Auffälligkeiten, die zu einer sukzessiven Schwachstellenanalyse hinsichtlich der individuellen Hygiene, verwendeten persönlichen Schutzausstattung, Probenanalytik und betrieblichen Organisation führten. Die eingesetzten Mitarbeiter gehörten einem chemieunerfahrenen externen Unternehmen an.
2.
Mithilfe von Biomonitoringuntersuchungen wird der durch ein externes Unternehmen durchgeführte Rückbau einer Produktionsanlage begleitet. Von Beginn der Auftragsvergabe an waren gute Rahmenbedingungen für einen effizienten Gesundheitsschutz hinsichtlich des Gefährdungspotenzials gegeben.
Beide Beispiele legen die häufig bestehende komplexe Schnittstellenproblematik zwischen Betriebsmedizinern, betreuten Unternehmen, dienstleistenden Fremdfirmen und Mitarbeitern einerseits und der schwierigen Schwachstellenanalyse vor Hintergrund der häufig betrieblich bestehenden sektoralen Verfahrens- und Technikgläubigkeit dar.