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Erschienen in: InFo Hämatologie + Onkologie 5/2012

02.10.2012 | journal club

BRAF- neben KRAS-Status von Bedeutung

Kolorektales Karzinom

verfasst von: Prof. Dr. Andreas Schallhorn

Erschienen in: InFo Hämatologie + Onkologie | Ausgabe 5/2012

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Auszug

Ergebnisse: Der KRAS-Status wurde bei 90 % aller Patienten (n = 1.378) bestimmt. 845 Patienten (61 %) hatten einen KRAS-wt. Diese Patienten bildeten die Grundgesamtheit der Analyse. In der Mehrzahl (800/845) der KRAS-wt Patienten konnte auch der BRAF-Status bestimmt werden. BRAF-Mutationen (BRAF-mt) wurden nur bei 9 % (n = 70) nachgewiesen, der BRAF-Wildtyp (BRAF-wt) überwog also bei weitem. Der Vergleich mit und ohne Cetuximabtherapie erfolgte in den drei Gruppen: KRAS-wt, KRAS-wt/BRAF-wt und KRAS-wt/BRAF-mt. Die Wirksamkeitsparameter sind in der ▸Tabelle 1 dargestellt. In der Gesamtgruppe der Patienten mit KRAS-wt-Tumoren führte die Zugabe von Cetuximab im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie mit FOLFIRI oder FOLFOX-4 in allen Zielparametern zu einer signifikanten Verbesserung mit Anstieg der Remissionsrate um 18,8 % auf 57,3 %, des medianen PFS um zwei Monate auf 9,6 Monate und des Gesamtüberlebens um vier Monate auf 23,5 Monate. Der Benefit der Cetuximabtherapie wurde auch für die Patienten mit einem BRAF-wt nachgewiesen, der Zugewinn bezüglich der Remissionsrate, dem PFS und dem Gesamtüberleben liegt im gleichen Bereich wie bei Auswertung der Patienten ohne Berücksichtigung des BRAF-Status. Patienten mit einer BRAF-mt hatten insgesamt eine schlechtere Prognose als BRAF-wt-Patienten. Sowohl bei alleiniger Chemotherapie als auch mit zusätzlicher Cetuximab-Gabe waren die Remissionsraten niedriger und die Zeit bis zur Progression und die Überlebenszeiten niedriger.
T1

Ergebnisse der Cetuximabtherapie bei KRAS-Wildtyp und in Abhängigkeit vom BRAF-Status

 

KRAS-wt (n = 845)

KRAS -wt/ BRAF -wt (n = 730)

KRAS -wt/ BRAF -mt (n = 70)

 

CT (n = 447)

CT + Cetuximab (n = 398)

CT (n = 381)

CT + Cetuximab (n = 349)

CT (n = 38)

CT + Cetuximab (n = 32)

ORR (PR/CR)

p

38,5%

<0,0001

57,3%

40,9%

<0,0001

60,7%

13,2%

0,46

21,9%

Medianes PFS

p

7,6 Mo

<0,0001

9,6 Mo

7,7 Mo

<0,0001

10,9 Mo

3,7 Mo

0,23

7,1 Mo

Überleben

p

19,5 Mo

0,0062

23,5 Mo

21,1 Mo

0,048

24,8 Mo

9,9 Mo

0,076

14,1 Mo

KRAS-wt = KRAS-Wildtyp; BRAF-wt = BRAF-Wildtyp; BRAF-mt = BRAF mutiert; CT = Chemotherapie (FOLFIRI oder FOLFOX-4); ORR = Gesamtansprechrate; PR = Partielles Ansprechen; CR = Komplettes Ansprechen; PFS = progressionsfreies Überleben; Mo = Monate

Literatur
  1. Van Cutsem E et al. N Engl J Med. 2009;360(14):1408–17.PubMedView Article
  2. Van Cutsem E et al. J Clin Oncol. 2011;29(15):2011–9.PubMedView Article
  3. Bokemeyer C et al. J Clin Oncol. 2009;27(5):663–71.PubMedView Article
  4. Bokemeyer C et al. Ann Oncol. 2011;22(7):1535–46.PubMedView Article
    1. Bokemeyer C et al. Addition of cetuximab to chemotherapy as first-line treatment for KRAS wild-type metastatic colorectal cancer: Pooled analysis of the CRYSTAL and OPUS randomised clinical trials. Eur J Cancer. 2012;48(10):1466–75.PubMedView Article
Metadaten
Titel
BRAF- neben KRAS-Status von Bedeutung
Kolorektales Karzinom
verfasst von
Prof. Dr. Andreas Schallhorn
Publikationsdatum
02.10.2012
Verlag
Urban and Vogel
Erschienen in
InFo Hämatologie + Onkologie / Ausgabe 5/2012
Print ISSN: 2662-1754
Elektronische ISSN: 2662-1762
DOI
https://doi.org/10.1007/s15004-012-0260-x

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