Erschienen in:
01.05.2015 | Schwerpunkt: Neuroendokrine Tumoren
Die C-Zellen der Schilddrüse und ihre Pathologie
Teil 1: Normale C-Zellen – Hyperplasie der C-Zellen – Präkanzerose des familiären medullären Karzinoms
verfasst von:
S. Ting, S. Synoracki, Univ.-Prof. Dr. K.W. Schmid
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 3/2015
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Zusammenfassung
Die fast ausschließlich intrafollikulär gelegenen C-Zellen des Menschen sind neuroektodermalen Ursprungs und produzieren sowie sezernieren das Peptidhormon Kalzitonin. Kalzitonin wird klinisch sowohl als Screeningmarker zur frühzeitigen Entdeckung eines okkulten medullären Schilddrüsenkarzinoms (MTC) als auch zur Verlaufskontrolle im Therapiemanagement des MTC eingesetzt. Eine Vermehrung von C-Zellen wird als C-Zell-Hyperplasie (CCH) bezeichnet; falls diese durch eine autosomal-dominant vererbte Mutation des RET-Protoonkogens verursacht wird, liegt eine sogenannte neoplastische CCH vor, die bei Abhängigkeit von der Mutationslokalisation in (deutlich) unterschiedlicher Latenz in ein hereditäres MTC im Rahmen einer multiplen endokrinen Neoplasie (MEN) Typ 2 übergeht. Eine CCH ohne Keimbahnmutation des RET-Protoonkogens hat nach heutigem Kenntnisstand keinen Krankheitswert; sie sollte zur Abgrenzung gegenüber einer neoplastischen CCH als „nicht-MEN2-assoziierte CCH“ bezeichnet werden.