Erschienen in:
01.02.2015 | Leitthema
Die Interaktion zwischen Darmbakterien und Mensch als zentraler Faktor für die Darmgesundheit
Mikrobiom und chronisch entzündliche Darmerkrankungen
verfasst von:
Prof. Dr. rer. nat. Dirk Haller, G. Hörmannsperger
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass das intestinale Mikrobiom, die Gesamtheit aller intestinalen Mikroorganismen und ihrer Gene, eine wichtige Rolle für die Gesundheit des Menschen spielt und als eine Art „externes Organ“ betrachtet werden kann. Das intestinale Mikrobiom ist ein komplexes und dynamisches System, das über die Grenzfläche Darm das Immunsystem und den Stoffwechsel des gesamten Organismus beeinflusst. Für die Entwicklung und Aufrechterhaltung der normalen Darmfunktionen sind die Zusammensetzung und Funktionalität der intestinalen Mikrobiota besonders wichtige Faktoren. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED) sind durch eine dysregulierte Interaktion zwischen dem Wirtsorganismus und seiner intestinalen Mikrobiota gekennzeichnet. Der vorliegende Beitrag fasst das aktuelle Wissen zum Aufbau und zur Entwicklung des intestinalen Mikrobioms zusammen und gibt einen Einblick in die wechselseitige Interaktion zwischen Wirt und Mikrobiota. Er informiert über die Erkenntnisse zur Rolle des Mikrobioms bei CED und diskutiert im Anschluss das protektive Potenzial mikrobieller Therapien bei CED.