Erschienen in:
10.02.2016 | Epilepsie | Übersichten
Die Krankheit der 1000 Namen
Überblick zur Kulturgeschichte der Epilepsie
verfasst von:
Sebastian Wendt, B.A.
Erschienen in:
Clinical Epileptology
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Ausgabe 2/2016
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Zusammenfassung
Die Möglichkeit, dass eine Krankheit „ungezählte Namen“ und Umschreibungen besitzt, macht das epileptische Anfallsleiden zu einer fast schon philosophischen Erkrankung, die zu einer Reflexion einlädt. Die reichhaltige Namenspluralität ist heute selbst zu einem bezeichnenden Begriff („Krankheit der 1000 Namen“) geworden. Kaum eine andere Erkrankung scheint mehr Synonyme zu haben – und kaum eine andere Krankheit war so oft ein Sujet in Kunst, Literatur und Wissenschaft. Der folgende Text gibt auf der Grundlage der wichtigsten Primär- und Sekundärquellen einen kurzen kulturgeschichtlichen Überblick zur Epilepsie und Epilepsieforschung. Geschichtliches Hintergrundwissen ist in der Medizin, und in anderen Bereichen auch, Voraussetzung für die „Selbstverortung“ im Wissenschaftssystem. Als Metatheorie macht die Medizingeschichte ärztliches Handeln hier am Beispiel der Epilepsie transparent und führt uns die Relativität und Bedingtheit medizinischen Wissens vor Augen.