Die videoendoskopische endonasal-transsphenoidale Hypophysenchirurgie aus rhinologischer Sicht

Die videoendoskopische endonasal-transsphenoidale Hypophysenoperation (-Op.) stellt eine moderne minimalinvasive Op.-Technik dar, die der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen HNO und Neurochirurgie bedarf.

Von 12/2006 bis 7/2008 operierten wir 25 Patienten (13 m.; 12 w., Durchschnittsalter: 55 Jahre) mit Hypophysenadenomen mit der genannten Methode. Es wurde 4-händig operiert, wobei der HNO-Chirurg den beidseitigen Zugang zur Keilbeinhöhle und der Neurochirurg die eigentliche Adenomektomie durchführte. Die Navigation erfolgte mit einem optoelektronischen System (Vector Vision ®, Fa. Brain Lab), dabei wurden CT- und MRT-Daten fusioniert.

21-mal lag ein Makro-, 4-mal ein Mikroadenom vor. Bei 22 Fällen handelte es sich um eine Erst-Op., in 3 Fällen um einen Rezidiveingriff. Alle Adenome ließen sich ohne intraoperative Komplikationen resezieren. Postoperativ trat bei 5 Patienten eine Liquorrhö auf, in einem Fall wegen kräftigen Schnäuzens mit einem Pneumenzephalon kombiniert. Eine endoskopische Revisions-Op. war in 3 Fällen erforderlich. Bei einem Patienten kam es am 3. postoperativen Tag zu einer Okulomotoriusparese rechts durch eine Neuroborreliose, die sich unter Antibiose vollständig zurückbildete. Die Navigation funktionierte in allen Fällen problemlos, ein C-Bogen wurde nicht gebraucht. Flankierend war in einem Fall eine beidseitige FESS („functional endoscopic sinus surgery“) wegen Polyposis nasi erforderlich. Der endoskopische Panoramablick erlaubte Einsicht in die Op.-Höhle. Der Umstieg von mikroskopischer zu endoskopischer Technik erfolgte durch das interdisziplinäre Vorgehen ohne aufwendige Lernphase.

Die neu etablierte endoskopisch endonasale Hypophysen-Op. als interdisziplinärer Eingriff zwischen Neuro- und Rhinochirurgen unter Verwendung moderner Navigationssysteme hat sich bei uns hervorragend bewährt.