Erschienen in:
23.11.2018 | Dysphonie | Originalien
Fragebogen zur Erfassung des stimmlichen Selbstkonzepts in einer Nervenarztpraxis
Anwendbarkeit zur Identifikation von Patienten mit hohem Beratungsbedarf
verfasst von:
Ina Priss, Ben Barsties v. Latoszek, Uta Jäger-Priss, Bernhard Lehnert
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Einleitung
Heiserkeit tritt als Symptom verschiedenster neurologischer Erkrankungen auf. Verschiedene Menschen messen ihrer Stimme sehr unterschiedlich viel Bedeutung bei und es liegt nahe, sie auch unterschiedlich intensiv zum Thema Stimme zu beraten. Der „Fragebogen zur Erfassung des stimmlichen Selbstkonzepts (FESS)“ kann dies erfassen. Ziel dieser Studie ist es, die Anwendbarkeit des FESS in einer nervenärztlichen Praxis zu erfassen.
Material und Methoden
Insgesamt 556 Patienten einer nervenärztlichen Praxis füllten den FESS aus und ließen ihren Heiserkeitsgrad objektiv mit dem Acoustic Voice Quality Index (AVQI) messen. 75 weitere füllten nur den Fragebogen aus. Es wurde die Werteverteilung des Fragebogens, Zusammenhänge mit Alter und Geschlecht, der Stimmqualität sowie der alltäglichen Stimmbeanspruchung untersucht.
Ergebnisse
Der Wertebereich aller drei Skalen des FESS wird vollständig ausgeschöpft, Boden- und Deckeneffekte spielen keine relevante Rolle. Geschlecht und Alter scheinen keine wesentliche Bedeutung zu haben, der Einfluss der tatsächlichen Stimmqualität ist gering. Zusammenhänge mit der täglichen Stimmbelastung sind dagegen nachweisbar.
Diskussion
Der FESS kann ein interessantes Instrument zur Erfassung der subjektiven Bedeutung der Stimme für einen Patienten sein. Hier werden Vergleichswerte generiert, zu denen individuelle Ergebnisse in Beziehung gesetzt werden können. Mit dem AVQI steht ein preiswertes und schnelles Instrument zur objektiven Heiserkeitsmessung in der nervenärztlichen Praxis zur Verfügung.