Erschienen in:
01.03.2015 | Übersichten
Eignung von Zementen auf Kalziumbasis
Im Vergleich zu Polymethylmethacrylatzementen
verfasst von:
S. Dressel, J.S. Jarvers, C. Josten, Prof. Dr. T.R. Blattert
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Sonderheft 1/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Ballonkyphoplastie ist ein minimalinvasives Verfahren bei Wirbelkörperfrakturen. Bisher gilt Polymethylmethacrylat (PMMA) als Goldstandard unter den Augmentationsmaterialien. Seine Schwächen sind die fehlende Biokompatibilität und die schlechte ossäre Integrierbarkeit, weshalb Alternativen im Bereich biokompatibler Zemente gesucht wurden.
Studiendesign
In einem Zeitraum von 2 Jahren wurden 23 Patienten mit 29 Wirbelkörperfrakturen, welche mittels eines neuen Kalziumaluminatzements kyphoplastiert wurden, untersucht. Intraoperativ konnte eine Wiederaufrichtung der Wirbelkörperhöhe von 4,8 mm erreicht werden. Die Kyphose wurde um 4,6 ° korrigiert. Es zeigte sich ein signifikanter Rückgang der Schmerzen. Zementspezifische Komplikationen waren: Refrakturen (n = 7), neue Frakturen angrenzender Wirbelkörper (n = 2) und Zementaustritte (n = 7). Zementauswaschung wurde nicht beobachtet.
Schlussfolgerung
Eine routinemäßige Anwendung des Xeraspine©-Zements kann derzeit nicht empfohlen werden. Im Vergleich zu PMMA besitzt er schlechtere biomechanische Eigenschaften, außerdem zeigten sich eine höhere Refrakturierungsrate und ein schlechteres intraoperatives Handling.