Erschienen in:
01.01.2013 | Originalien
Ergebnisse eines Hörscreenings bei 14- bis 15-jährigen Jugendlichen
verfasst von:
Dr. V. Weichbold, A. Holzer, G. Newesely, P. Zorowka, K. Stephan
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 1/2013
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Zusammenfassung
Hintergrund
Zweck der Untersuchung war es, im Rahmen eines Hörscreenings an Schülern der 9. Schulstufe Schätzwerte der Prävalenz von Hörstörungen in dieser Population zu erheben.
Material und Methode
Ein Hörscreening erfolgte bei 1298 Schülern aus 30 Schulen in Tirol/Österreich. Die Hörtests wurden in einem ruhigen Raum der jeweiligen Schule von Logopädiestudentinnen im letzten Ausbildungsjahr durchgeführt. Den Schülern wurden Sinustöne der Frequenzen 0,5/1/2/4/6 kHz mit einem Schallpegel von 25/20/20/20/20 dB HL resp. über Kopfhörer dargeboten. Das Testergebnis galt als auffällig, wenn mindestens eine Frequenz in einem Ohr nicht gehört wurde.
Ergebnisse
16,3% der getesteten Schüler waren im Screening auffällig, davon 9,6% bei nur einer Frequenz. Ein signifikanter Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Jugendlichen wurde nicht gefunden (17,0 vs. 15,2%). Auffällig bei zwei oder mehr Frequenzen am selben Ohr waren 3,9% der Schüler, davon 1,1% beidseitig.
Schlussfolgerungen
Wegen der begrenzten Spezifität unseres Screenings ist mit falsch-positiven Fällen zu rechnen. Die Zahl der Personen mit auffälligem Gehör dürfte daher etwas geringer sein als die gefundenen Prozentwerte. Bei den meisten Fällen liegt nur eine Erhöhung der Hörschwelle bei einer einzelnen Frequenz vor – nicht eine Hörstörung im Sinn einer erhöhten gemittelten Hörschwelle. Derartige Hörstörungen betreffen nur einen kleinen Prozentsatz der Schüler, beidseitig vermutlich weniger als 1%.