Erschienen in:
01.10.2015 | Originalien
Evaluation des Forschungsinteresses unter chirurgisch tätigen Sanitätsoffizieren der Bundeswehr
verfasst von:
Dr. D.A. Back, H.G. Palm, A. Willms, A. Westerfeld, D. Hinck, C. Schulze, L. Brodauf, D. Bieler, M.A. Küper, AG Chirurgische Forschung der Bundeswehr
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 10/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Wehrmedizinische und einsatzchirurgische Forschung ist ein breites Feld, das im vergangenen Jahrzehnt international stark an Bedeutung gewonnen hat. Im Kontext zunehmender Einsätze der NATO gilt dies auch für die Bundeswehr. Hier muss die Forschung bei chirurgisch tätigen Sanitätsoffizieren im Spannungsfeld zwischen Klinik, Einsatz, zivilem und familiärem Umfeld bestehen.
Material und Methoden
Zur Evaluation des Forschungsengagements und -interesses wurde durch die neugegründete Arbeitsgemeinschaft „Chirurgische Forschung der Bundeswehr“ als Teil der ARCHIS (Arbeitskreis Chirurgisch tätiger Sanitätsoffiziere) ein Fragebogen unter den Ärzten der chirurgischen Abteilungen der Bundeswehrkrankenhäuser verbreitet. Von Oktober 2013 bis Januar 2014 wurde die Befragung durchgeführt und deskriptiv statistisch ausgewertet.
Ergebnisse
Von insgesamt 193 antworteten 87 Sanitätsoffiziere (45 %). 81 % gaben an, generell Interesse an Forschung zu haben. Das Interesse an klinischen Fragestellungen war größer als das an experimentellen. Zum Zeitpunkt der Befragung forschten 32 % der Befragten. 53 % sahen Schwierigkeiten darin, neben ihrer klinischen Tätigkeit Zeit für Forschungsaktivitäten aufzubringen. Als Schlüssel zu mehr Forschungsengagement wurden u. a. die Implementierung von Forschungskoordinatoren, aber auch zeitliche Freiräume z. B. durch Forschungsrotationen genannt.
Schlussfolgerung
Forschung nimmt unter den chirurgisch tätigen Sanitätsoffizieren einen festen Stellenwert im Berufsalltag ein, erfolgt aber in einem durch Zeit und Strukturfaktoren eingeschränktem Umfang. Auf Abteilungsebene und durch Führungsstrukturen des Sanitätsdienstes sollten in Zukunft weitere Anstrengungen unternommen werden, das chirurgische Forschungsengagement bewusst zu stärken. Diese Evaluation sollte in den kommenden Jahren wiederholt und auch im internationalen Kontext verglichen werden.