Erschienen in:
01.10.2015 | Implantatassoziierte Infekte | Leitthema
Komplikationsmanagement bei infizierter Osteosynthese
Therapiealgorithmus bei periimplantären Infektionen
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. C. Kleber, Univ.-Prof. Dr. K.D. Schaser, Priv.-Doz. Dr. A. Trampuz
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 10/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Periimplantäre Infektionen (PII) zählen zu den häufigsten postoperativen Komplikationen und erfordern in der Regel ein kombiniertes chirurgisches und antibiotisches Vorgehen. In diesem Übersichtsartikel stellen wir die aktuellen Kenntnisse bezüglich der Pathogenese, Klassifikation, Diagnose und Therapie osteosyntheseassoziierter Infektionen vor. Ziel der Arbeit ist es, die rationalen Hintergründe und die Evidenz der einzelnen chirurgischen Maßnahmen zu erläutern und konkrete Therapieempfehlungen auszuarbeiten.
Material und Methoden
Anhand der aktuellen relevanten Fachliteratur wurden Informationen zur Diagnostik, Therapie und Prävention kritisch interpretiert. Aufgrund dieser Daten wurde ein abgestimmtes kombiniertes chirurgisches und antibiotisches Behandlungskonzept vorgestellt.
Ergebnisse
Mit einem konsequenten, interdisziplinären Vorgehen können hohe Heilungsraten mit Elimination der PII erzielt werden. Bei akuten PII kann das Osteosynthesematerial meist erhalten werden (vorausgesetzt die Weichteile lassen dies zu), während bei einer chronischen PII das Implantat in der Regel ein- oder zweizeitig gewechselt werden muss (abhängig von Weichteilen, Knochen, Erreger).
Diskussion
Wissenschaftliche Erkenntnisse und klinische Daten führen zu neuen Behandlungskonzepten mit verbessertem Outcome, Verminderung der Morbidität und verkürztem Krankenhausaufenthalt. Systemische Antibiotika sind ein wichtiger Bestandteil der wirksamen Behandlung akuter und chronischer PII. Die lokale Anwendung von Antibiotika und der Einsatz von Knochenersatzmaterialien stellen weitere Behandlungsoptionen dar, deren genauer Stellenwert muss jedoch noch ermittelt werden.