Erschienen in:
01.06.2013 | Kasuistiken
Extrakorporale Stoßwellentherapie eines komplizierten chronischen Ulcus cruris venosum
verfasst von:
M. Stieger, J.-P. Schmid, S. Bajrami, T. Hunziker
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 6/2013
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Zusammenfassung
Extrakorporale Stoßwellen werden definiert als eine Sequenz von akustischen Schallimpulsen, die einen charakteristisch schnellen Druckanstieg auf über 100 MPa mit Abfall auf Normaldruck in wenigen Mikrosekunden aufweisen. In den 1980er-Jahren wurde die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) erstmals zur Behandlung der Urolithiasis angewandt. Orthopäden setzten anschließend die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) zur Behandlung von nicht heilenden Frakturen, Tendinopathien und Osteonekrose ein. Die erste Anwendung von ESWT in der Dermatologie erfolgte zur Behandlung des chronischen Ulcus cruris. Verschiedene Studien der letzten 10 Jahre zeigten, dass die ESWT die Angiogenese stimuliert und die Perfusion im ischämischen Gewebe verbessert, die Entzündungsreaktion mindert, die Zelldifferenzierung unterstützt und hiermit die Wundheilung deutlich verbessern kann. Wir setzten die ESWT erfolgreich zur Behandlung eines komplizierten chronischen venösen Ulcus cruris ein. Weiter konnten wir eine Verbesserung des lymphatischen Abflusses nach Applikation von ESWT beobachten. Die ESWT stellt somit eine nebenwirkungsarme und effiziente physikalische Therapiemodalität zur Behandlung von therapieresistenten chronischen Wunden dar.