Erschienen in:
01.01.2005 | Leitthema
Femoroacetabuläres Impingement
Häufige Ursache von zur Arthrose führenden Hüftbeschwerden
verfasst von:
PD Dr. M. Leunig, R. Ganz
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 1/2005
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Zusammenfassung
Während die Ursache der Gelenkschädigung bei der Hüftdysplasie auf eine überhöhte axiale Belastung der Gelenkpfanne klar zurückgeführt werden kann, ist die exakte Ursache der idiopathischen Koxarthrose bis heute nicht geklärt. Basierend auf der Entwicklung einer chirurgischen Technik zur gefahrlosen chirurgischen Luxation der Hüfte und der damit verbundenen Möglichkeit der intraoperativen Gelenkbeurteilung, fanden wir eine bewegungsinduzierte Schädigung, die peripher am Acetabulumrand beginnt und nach zentral fortschreitet. Dieses sog. „femoroacetabuläre Impingement“ (FAI), welches durch eine vermehrte acetabuläre Überdachung und/oder fehlende Sphärizität des Femurkopfes zu einem Anschlagen bzw. Einpressen des Femurkopfes in die Gelenkpfanne führt, verursacht eine Schädigung des Labrum und/oder des Gelenkknorpels.
Häufig kommt bei den bereits in der 2. und 3. Lebensdekade symptomatisch werdenden Patienten (Leistenschmerzen, reduzierte Innenrotation) eine vermehrte sportliche Aktivität hinzu. Basierend darauf, ob die acetabuläre oder femorale Pathologie dominiert, werden zwei verschiedene Typen des FAI, das Pincer- (Beißzangen-) und das Cam- (Nockenwellen-)FAI unterschieden. Neben diesen ossären Alterationen tragen auch eine supraphysiologische Beweglichkeit sowie eine Überbeanspruchung zum FAI bei. Das Impingement-Konzept hat zu einer Reihe neuer, mehrheitlich intrakapsulärer Chirurgieansätze geführt.