Erschienen in:
21.06.2016 | Fertilität und Kinderwunsch | Leitthema
Androprotect und Perspektiven der Fertilitätstherapie
verfasst von:
Prof. Dr. S. Kliesch
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 7/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der Erhalt der Zeugungsfähigkeit beim Mann im Rahmen einer potentiell gonadentoxischen Therapie besitzt einen hohen Stellenwert und wird beim Adoleszenten und Mann im reproduktionsfähigen Alter durch die Kryokonservierung von ejakulierten oder testikulären Spermien ermöglicht. Beim präpubertären Jungen besteht diese Option nicht. Hier wird derzeit der ausschließlich experimentelle Ansatz der Kryokonservierung von testikulären Stammzellen aus immaturem Hodengewebe verfolgt.
Methode
Die Transplantation von immaturem Hodengewebe oder der testikulären Stammzellen bzw. die aus ihnen generierten Samenzellen z. B. durch eine In-vitro-Spermatogenesereifung stellen bislang die einzigen zukünftigen Optionen dar, um das Fertilitätspotential von Jungen vor der Pubertät zu erhalten. Um diese Option zu eröffnen, wird bereits heute in einigen wenigen spezialisierten europäischen Zentren die Kryokonservierung von unreifem Hodengewebe und den darin enthaltenen spermatogonialen Stammzellen angeboten.
Ziel der Arbeit
Dieser Übersichtsartikel gibt einen Überblick über die Rationale der Kryokonservierung gonadaler Stammzellen und die noch experimentellen Methoden zur zukünftigen extrakorporalen Generierung von Spermien für spätere Maßnahmen der Kinderwunschbehandlung. Der aktuelle Forschungsstand sowie die nationale und internationale Vernetzung auf klinischer und wissenschaftlicher Ebene werden erläutert sowie Perspektiven der weiteren Entwicklung aufgezeigt.