Erschienen in:
01.01.2015 | Leitthema
Fokale noduläre Hyperplasie und hepatozelluläres Adenom
verfasst von:
N. Bastati-Huber, MD, S. Pötter-Lang, A. Ba-Ssalamah
Erschienen in:
Die Radiologie
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Klinisches Problem
Die fokale noduläre Hyperplasie (FNH) und das hepatozelluläre Adenom (HCA) sind Leberläsionen hepatozellulären Ursprungs. Die FNH ist eine sehr häufige, das HCA eine sehr seltene Leberläsion. Die Unterscheidung zwischen einem HCA und einer atypischen FNH kann eine große Herausforderung darstellen, da beide Entitäten vorwiegend bei Patientinnen mittleren Alters vorkommen.
Radiologische Standardverfahren
Die konventionellen Bildgebungsmodalitäten beinhalten die Sonographie (US), die Computertomographie (CT) und die Magnetresonanztomographie (MRT). Die Unterscheidung zwischen der FNH und dem HCA ist klinisch von großer Relevanz, da für FNH keine Behandlung notwendig ist, wohingegen HCA üblicherweise aufgrund des Risikos einer Ruptur, Blutung oder einer malignen Entartung ein individuelles Management erfordern.
Methodische Innovationen
Die genannten radiologischen Verfahren ermöglichen meistens eine genaue und sichere Diagnose einer typischen FNH. Liegen jedoch atypische Zeichen einer FNH vor, v. a. in Kombination mit der Anamnese einer malignen Grunderkrankung, sind diese Bildgebungsmodalitäten für eine exakte Diagnosestellung unzureichend. Im Falle atypischer FNH ist der Einsatz der modernen MRT-Technik mit hepatobiliärem Kontrastmittel gegeben, die einerseits für die Differenzierung der FNH von Metastasen eine hohe Sensitivität und Spezifität zeigt und andererseits 90 % der Adenomsubtypen gegenüber einer FNH zu unterscheiden vermag.
Bewertung
In diesem Artikel werden die histopathologischen und radiologischen Merkmale beider Entitäten erläutert sowie die zur Differenzierung und Diagnose hilfreichen Bildgebungsmodalitäten inklusive der Vor- und Nachteile erklärt.
Empfehlung für die Praxis
Die Differenzierung von FNH und HCA, die neue Klassifikation der HCA nach den phäno- und genotypischen Eigenschaften, und die Korrelation mit den typischen MR-Merkmalen sowie dem unterschiedlichen Anfärbeverhaltensmuster werden aufgezeigt. Schließlich werden die individuellen Behandlungsstrategien der HCA-Subtypen diskutiert.