Erschienen in:
01.09.2014 | Originalien
Histopathologischer Partikelalgorithmus
Partikelidentifikation in der Synovialis und in der SLIM
verfasst von:
Prof. Dr. V. Krenn, P. Thomas, M. Thomsen, J.P. Kretzer, S. Usbeck, L. Scheuber, G. Perino, W. Rüther, R. v Welser, F. Hopf, M. Huber
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 7/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
In der histopathologischen Synovialitis-Diagnostik und der SLIM-Diagnostik („synovia like interface membrane“) kommt der Kristall- und Partikelidentifikation und den hiermit verbundenen inflammatorischen Reaktionen ein wichtiger Stellenwert zu. Die Vielfalt der endogenen Kristalle, die Variabilität von Endoprothesenmaterialien und Materialkombinationen sowie die Unterschiedlichkeit der Partikelpathogenese erklären die hohe morphologische Partikelheterogenität, die eine diagnostische Partikelidentifikation erschwert.
Ziel der Arbeit
Aus diesen Gründen wurde ein histopathologischer Partikelalgorithmus entworfen, der mit geringem methodischem Aufwand eine orientierende Partikelidentifikation ermöglicht. Definiert wurden drei Kriterien: 1) lichtmikroskopisch-morphologische Charakteristika (Größenbestimmung, Formbestimmung und Farbbestimmung), 2) polarisationsoptische Eigenschaften und 3) enzymhistochemischen Charakteristika (Öl-Rot-Färbung, Berliner-Blau-Reaktion).Nach einem dichotomen Prinzip, basierend auf dem Färbeverhalten in der Berliner-Blau-Reaktion, in der Öl-Rot-Färbung, der Größe und dem polarisationsoptischem Verhalten erfolgt die Charakterisierung der Partikel.
Material und Methoden
Es erfolgte dementsprechend die Identifikation und Validierung der Partikel in 35 klinisch charakterisierten gelenkpathologischen Fällen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Vorgeschlagen wird eine zusammenfassende Bewertung (Partikel-Score) für die Synovialitis- und SLIM-Diagnostik, der die wichtigsten Informationen zusammenfasst: 1) Nichtprothesenpartikelmaterial vorhanden, nicht vorhanden; 2) dominierendes Prothesenpartikelmaterial: makro-/mikropartikulär; 3) partikelinduziertes Reaktionsmuster: Nekrosen, orientierende Flächenangabe in Flächenprozent, lymphozytäre Infiltrate/Makrophagen, Riesenzellen, Epitheloidzellreaktionen (vorhanden, nicht vorhanden).