Erschienen in:
01.10.2015 | Originalien
Intratympanale Injektionstherapie bei therapierefraktärem Hörsturz
Eine sichere Therapieoption zur Sekundärtherapie
verfasst von:
Dr. G. Mühlmeier, S. Maier, M. Maier, H. Maier
Erschienen in:
HNO
|
Ausgabe 10/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Aktuell wird die Behandlung des Hörsturzes mit hoch dosierten Kortikosteroidgaben empfohlen. Insbesondere bei therapieresistenten Hörstürzen gewinnt die intratympanale Injektionstherapie (ITI) zunehmend an Bedeutung. Die genaue Abgrenzung der Indikation ist insbesondere beim Hörsturzereignis bislang noch nicht hinreichend untersucht.
Studiendesign
77 Patienten mit einem akuten pantonalen Hörverlust wurden nach nicht effektiver systemischer Vorbehandlung mit intratympanaler Gabe von Dexamethason und Hyaluronsäure therapiert. Die Verbesserung wurde durch Reintonaudiometrie beider Ohren vor Therapie und des betroffenen Ohrs nach Therapie bestimmt.
Ergebnisse
Die Patienten (34 w, 43 m) wiesen einen Altersdurchschnitt von 57 Jahren und vor Beginn der ITI einen Hörverlust von 35 dB im Tiefton- bis 69 dB im Hochtonbereich auf. Der mittlere Hörgewinn betrug 10 dB, die Ansprechrate 62 %. In der Auswertung des absoluten Hörgewinns zeigten sich signifikante Ergebnisse bei 500 Hz, 1 und 2 kHz. In der Einbeziehung des Hörvermögens vom Gegenohr fanden sich kaum Unterschiede bis 4 kHz, in der Einzelbetrachtung der verbesserten Patienten waren auch in den hohen Frequenzen gute Verbesserungsraten zu beobachten. Relevante unerwünschte Wirkungen traten nicht auf.
Schlussfolgerung
Die Behandlung des therapieresistenten Hörsturzes erfährt mit der intratympanalen Gabe von Steroiden eine Option, die dem betroffenen Patienten zusätzliche Chancen auf Hörverbesserung ermöglicht. Die vorliegenden Ergebnisse geben Hinweise, dass diese Modalitäten in analoger Weise für Patienten mit pantonalem Hörsturzereignis gelten.