Erschienen in:
01.06.2005 | Originalien
Inzidenz der Übertragung von Infektionserregern von einem Intensivpatienten zum anderen
Ergebnisse der SIR-3-Studie
verfasst von:
S. Bärwolff, H. Grundmann, F. Schwab, A. Tami, M. Behnke, C. Geffers, E. Halle, U. Göbel, R. Schiller, D. Jonas, I. Klare, K. Weist, W. Witte, E. Dinger, K. Beilecke, H. Rüden, Prof. Dr. P. Gastmeier
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 6/2005
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Zusammenfassung
Ziel dieser Studie war die Bestimmung der Inzidenz von Übertragungsereignissen von nosokomialen Infektionserregern und von transmissionsassoziierten nosokomialen Infektionen auf Intensivstationen. Dazu wurden in 5 Intensivstationen eines Universitätsklinikum über einen Zeitraum von 18 Monaten von allen Patienten mit mehr als 2-Tage-Aufenthaltszeit sowohl alle nosokomialen Infektionen erfasst als auch 10 der wichtigsten nosokomialen Infektionserreger (Indikatorspezies) gesammelt und typisiert. Insgesamt wurden im Laufe von 28.498 Patiententagen 431 nosokomiale Infektionen gefunden (Inzidenzdichte 15,1/1000 Patiententage); 278 von ihnen wurden durch einen Erreger der Indikatorspezies verursacht. Es wurden 141 Übertragungsereignisse ermittelt; die Inzidenz der Transmissionen betrug 5,0/1000 Patiententage. Von den nosokomialen Infektionen waren 41 transmissionsassoziiert, das entspricht einem Anteil von 14,5% aller nosokomialen Infektionen. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass auch in Intensivstationen mit mittleren nosokomialen Infektionsraten ein nicht zu vernachlässigender Anteil der Infektionen potenziell vermeidbar wäre.